MATTHIAS KANTER – Malerei
Walzer, Foxtrott, auch Polka, gar Pogo tanzende Farbbalken und Säulenfragmente wirbeln in die Tiefe eines Raumes – und stürmen knapp vor die Stirn der Betrachtenden. Ein sehr reflektierter Umgang mit der Abstraktion kennzeichnet das Werk von Matthias Kanter. Grundlage seiner Bildwelten sind oft kunsthistorische Bezüge – im Bildaufbau, in der Führung des Lichtes, der analytischen Feinheit der Komposition: Porträts, Szenerien und Landschaften werden zu Motivfragmenten, Bild- und Farbstimmungen bleiben jedoch bestehen. Das zentrale Thema bleibt die Auseinandersetzung mit der Farbe und ihren Möglichkeiten.
Matthias Kanter, 1968 in Dessau geboren, ist ein etablierter Maler: Öffentliche und private Sammlungen besitzen seine Bilder. Nach einer Maurerlehre mit Abitur erwarb er seine Meisterschaft als Künstler an der Hochschule für Bildende Künste Dresden bei Ralf Kerbach und Max Uhlig. Er lebt und arbeitet im mecklenburgischen Friedrichshagen bei Wismar.
GIACOMO ORTH – Zeichnungen
250 Stunden zeichnen, um die eine Sechstel-Sekunde einer fotografischen Aufnahme, „den Moment, in Gänze zu verstehen“: Die großformatigen hyperrealistischen Zeichnungen von Giacomo Orth lassen staunen. Konzentriert plant und interpretiert, durchdringt und erfasst der Perfektionist gleich einem Schweizer Uhrwerk zeichnerisch jedes Detail seines Motivs. Vorlagen sind häufig Fotos, Filme oder reale Szenen. Jeder Strich sitzt, damit ein seinem Gefüge entnommener Moment in einem „medialen Aggregatzustand“ neu ausgelegt werden kann. Der Hyperrealismus überschärft und übersteigt die Wirklichkeit. Orth ist eine Neuentdeckung voller Zukunft.
Giacomo Orth, 1996 in Rostock geboren, studierte Bildende Kunst bei Michael Soltau und Rozbeh Asmani am Caspar-David-Friedrich-Institut der Universität Greifswald und arbeitet nach seinem Master als künstlerischer Mitarbeiter des Instituts.