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Die GOLDWERK GALERIE präsentiert ab dem 15. November 2025 den
Leipziger Maler Thomas Gatzemeier in der Personalausstellung „Offene
Partitur“. Sie zeigt eine konzentrierte Auswahl seines vielseitigen malerischen Schaffens.
Zentrum der Ausstellung ist das Gemälde „Nacht“ von 2003, in dem Körper, Raum und Traumwelt in eine dichte Bildsprache verwoben sind. Dunkle Töne, losgelöste Formen und eine fast schwebende Komposition verleihen dem Werk eine besondere Schwere, die jedoch immer wieder von feinen malerischen Nuancen aufgehoben wird.
Nacht, Öl auf Leinwand, 120 × 140 cm, 2003
Ergänzt wird es durch Fragmentierungen, in denen organische Formen und Torsi aufbrechen, sowie durch Blätter auf antikem Kontopapier, die Gatzemeiers Experimentierfreude mit Zeichnung und Malerei belegen: Mal verdichtet sich die Bildsprache bis zum Monumentalen, mal öffnet sie sich zu spielerischen, fast tänzerischen Variationen. Aktuell führen Blätter aus der Serie „Insecta Poetica“ den Weg weiter und verbinden Naturbeobachtung mit kunsthistorischen Bezügen.
Insecta Poetica 5, 7, 9 und 10, Mischtechnik auf Kontopapier, 46 × 31,25 cm, 2024
Eduard Beaucamp bemerkte über Gatzemeiers Werk, es kenne „keine stilistischen Kohärenzen, vielmehr vitalistische Rhythmen“: Genau dieser Wechsel von Gravitas und Leichtigkeit, von Konzentration und Freiheit prägt die Ausstellung in Rostock. In den Räumen der GOLDWERK GALERIE entsteht so ein Panorama, das die Vielfalt seines künstlerischen Ansatzes auf eindringliche Weise erfahrbar macht: Das bewusst verdichtete Setting lässt gerade durch die Reduktion auf einzelne Aspekte die Zusammenhänge sichtbar werden. Thomas Gatzemeier arbeitet nonkonform mit dem Impetus der Moderne und behauptet sein Werk als eine offene Partitur, in der jede Linie und jede Fläche auf das Ganze verweist.
Liegende nach Pontormo, 2000, Öl auf Leinwand, 90 × 100 cm, 2000
Vita
THOMAS GATZEMEIER, geboren 1954, wuchs in Döbeln/Sachsen auf. 
Nach einer Ausbildung zum Schrift- und Plakatmaler, Grundwehrdienst und einer kurzzeitigen Beschäftigung als Steinmetzgehilfe studierte er von 1975 bis 1980 Malerei und Grafik an der Hochschule für Grafik und Buchkunst zu Leipzig. Seine Lehrer waren Arno Rink und Volker Stelzmann. 
Von 1980 bis 1986 arbeitete er als freiberuflicher Künstler in seiner Heimatstadt. 1984 stellte er einen Antrag auf Ausreise, erhielt Ausstellungsverbot und wurde 1986 ausgebürgert. 
Seit 1987 stellt Gatzemeier in Galerien, Kunstvereinen und Museen aus. Zahlreiche Werke befinden sich in renommierten Sammlungen des In- und Auslandes: Die Galerie Neue Meister Dresden wie auch die Museen in Heilbronn, Karlsruhe, Gießen und zahlreiche andere Sammlungen besitzen seine Arbeiten. 
2002 arbeitete Gatzemeier ein Jahr lang an einem 60 Quadratmeter großen Altarbild in der Marienkirche in Crailsheim-Onolzheim. 
Gatzemeier wohnte bis 2020 in Karlsruhe und zog nach Leipzig, wo er bis heute lebt und arbeitet. Seitdem betreibt sein 2009 gegründeter Soll & Haben Verlag und Kunsthandel eine Galerie in Leipzig.







